Juni 2023

Denise Coriandoli

Erst zu Beginn ihres Bachelorstudiums in Kunst 2015, hat Denise ihre Leidenschaft für die Fotografie entdeckt. Durch die Einführungskurse erlernte sie zunächst die Grundkenntnisse und leistete sich schließlich ihre erste Digitalkamera. Im Studium stand der Studentin ein Fotostudio mit diversen Fotoequipment zur Verfügung, mit denen sie sich erstmal vertraut machte. Schon nach den ersten Seminaren und Aufgabenstellungen kristallisierte sich ihr Fokus auf die Portraitfotografie heraus. Schon zuvor zeigte sich das Interesse am Portraitieren von Menschen anhand alter Arbeiten, bei denen Denise aus Ton Köpfe modellierte.

Das große Interesse und die Neugier gegenüber außergewöhnlichen Menschen und ihren ganz individuellen Lebensgeschichten rührte bei Denise aus einer turbulenten und schwierigen Kindheit heraus. Fotografisch versucht sie daher das Wahrgenommene darstellerisch umzusetzen, indem sowohl die äußere Erscheinung als auch die Lebensgeschichte der abgelichteten Persönlichkeiten in ihre Arbeit mit einfließen. 

Der künstlerische Entwicklungsprozess beginnt bei ihr schon bei der Kontaktaufnahme, bei der sie initiativ und intuitiv Menschen anspricht. Die wahrgenommenen Reaktionen sind für sie daran besonders spannend, da viele geprägt durch Unsicherheiten sind. Durch das persönliche Gespräch versucht Denise die zu portraitierend Person in ihrer Persönlichkeit ganzheitlich zu erfassen und die zuerst oberflächliche Wahrnehmung dementsprechend anzugleichen. Daher widmet sie auch ihrer Arbeit den Titel „Ti vedo“, was auf Italienisch so viel heißt wie „Ich sehe dich“. 

Unterstützend dabei verwendet sie während des Shootings nach spontanem Belieben und passend zur Person Materialien wie Perlen, Blumen, Wolle, Farbe oder Goldpapier. Hierbei steht wieder der einzelne Mensch mit seinen Unsicherheiten im Vordergrund, der durch die Maskierung etwas verhüllter ist und sich somit wohler zu fühlen scheint.

Denise künstlerisches Bestreben richtig sich nicht nur auf die Fotografie, sondern auch auf den sozialen Aspekt, in dem sie versucht den Menschen zu mehr Selbstvertrauen zu verhelfen und so abzulichten, wie sie sie vollständig in ihrer Individualität wahrnimmt.

Auch für sie selbst zieht sie viel aus solchen Begegnungen. „Ich habe durch all diese Kontakte viel über mich selbst gelernt, auch im Umgang mit meinen Mitmenschen. Ich bin sehr dankbar für diese Begegnungen und das Vertrauen.“